Casa Del Guerriero/ Haus des Kriegers
Inmitten einer Familie von Palmen finden wir das Haus des Kriegers. Auf den ersten Blick könnte man das weiße hölzerne Äußere mit einem Bienenstock verwechseln, einem Heim und einem Zufluchtsort für geschätzte Bienen, die sich inmitten der vielen Blumen des Gartens wie im Paradies fühlen würden. Es steht auf Stelzen und gibt auf den ersten Blick nichts von sich preis. Erst bei genauerem Hinsehen, durch eines der vielen eher rudimentären Löcher, offenbart sich im Inneren ein kleiner Krieger. Vielen Passanten könnte diese Figur tatsächlich entgehen, wenn sie nicht den Mut haben, nahe genug heranzugehen, um einen Blick hineinzuwerfen.
Sofort wird eine Erzählung konstruiert, die fragt, warum er hier allein ist und wo seine Kameraden sind. Seine Isolation hat etwas Trauriges. Seine winzigen Proportionen im Verhältnis zum umgebenden Garten lassen ihn wie einen Liliputaner erscheinen. Vielleicht wurde er von seinen Kameraden verlassen, vielleicht ist er aber auch vorausgegangen und wartet geduldig auf sie. In jedem Fall hat der Künstler die Interpretation dem Betrachter überlassen, und es steht uns frei, über sein Schicksal zu entscheiden.
Trotz des pyramidenartigen Daches wirkt die Struktur dieses kleinen Hauses nicht sehr dauerhaft und scheint hastig errichtet worden zu sein. Interessanterweise gibt es auf dem Aufstieg zum Mount Everest eine Reihe von buddhistischen Tempeln, die auf die gleiche Weise gebaut wurden. Sie sehen zwar rudimentär aus, waren aber den härtesten Witterungsbedingungen ausgesetzt und sind immer noch intakt. Das deutet darauf hin, dass der Schein trügerisch sein kann.
Der Tempel hat zwar nicht das gelbe Dach wie viele der Everest-Tempel, aber die Verwendung von Weiß trägt zu einem Gefühl der Reinheit und Unschuld bei, das ihn mit seinen östlichen Verwandten verbindet. Inmitten der Bäume sind wir eingeladen, unsere Fantasie zu benutzen und das Haus und seine Bewohner im Kontext des üppigen Heller-Gartens zu betrachten.