Pinus mugo
Pinaceae
Buschiger Strauch mit nadelartigen Blättern, die in Zweiergruppen angeordnet sind. Die männlichen Zapfen befinden sich im unteren Teil der jungen Zweige und die weiblichen Zapfen sind purpurfarben am Ende der Zweige.
Die Zapfen mit Stacheln auf den Schuppen haben einen schrägen oder horizontalen Wuchs.

Familie: Pinaceae
Spezies: Pinus mugo Turra
Gebräuchlicher Name: Pino mugo, Barancio, Pino montano - Englisch: Kriechende Kiefer, Zwergbergkiefer
Etymologie
Der Name wurde von Antonio Turra, einem Arzt und Naturforscher aus Vicenza, gewählt. Pinus leitet sich von der lateinischen Bezeichnung für Kiefer ab, die mit dem Sanskritwort "pítu" (harzig) verbunden ist; mugo kommt vom arabischen Diminutiv "musk" (Moos), das sich auf einen Wiederkäuer mit einer Duftdrüse bezieht und daher die Bedeutung von aromatisch, moosig annimmt.
Beschreibung
Pinus mugo ist ein buschiger Strauch mit herabhängenden, zur Spitze hin ansteigenden Ästen, der eine Höhe von zwei bis fünf Metern erreicht. Der Hauptstamm ist aufrecht, bildet aber eine Reihe von Nebenstämmen, die mehr oder weniger niederliegend sind. Die graubraune Rinde wird mit dem Alter schuppig. Die nadelförmigen Blätter sind in Zweierbündeln zusammengefasst und bleiben 3-9 Jahre lang erhalten. Sie sind leicht gedreht, fein gezähnt, robust und stachelig, von dunkelgrüner Farbe und werden zur Spitze des Zweigs hin immer kürzer.
Die männlichen Blüten sind in "Ähren" aus länglichen Zapfen an den unteren Teilen der jungen Zweige gruppiert; sie sind gelb und färben sich bräunlich, wenn der reichlich vorhandene Pollen reift. Die kleinen weiblichen Zapfen, die sich am Ende der neuen Triebe befinden, sind auffallend violett oder lila und erinnern an die kleinen Früchte, die sich später entwickeln werden.
Die kegelförmig-eiförmigen Kiefernzapfen stehen einzeln oder in Quirlen von zwei bis vier. Sie sind meist schräg oder horizontal ausgerichtet und reifen im dritten Jahr. Sie haben fast keinen Stiel, sind braun mit Stacheln auf den Schuppen, 3-5 cm lang und enthalten winzige, dunkle, geflügelte Samen.
Lebensraum
In den Bergregionen Europas und Asiens zu finden.
Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten
Pinus mugo wurde traditionell für die Herstellung von Küchenutensilien und Fässern verwendet. Aufgrund der geringen Größe seiner Stämme war das Holz nur für kleinere Arbeiten oder als Brennmaterial geeignet. Das Holz der Wurzeln und das harzhaltige Holz der Zweige wurden traditionell zur Herstellung von Fackeln verwendet.
Es wurde auch zur Herstellung von Harz verwendet, aus dem Salben für rheumatische Beschwerden und Lungenkrankheiten hergestellt wurden. An der Basis der Stämme wurden tiefe, rechteckige Schnitte gemacht und mit einem konkaven Auffangbehälter wurde das Harz in einer Schale gesammelt. Die Wunde im Stamm verheilte anschließend und bildete einen Kallus in der Rinde. Diese Technik wurde inzwischen aufgegeben. Heutzutage werden die Nadeln und kleinen Zweige destilliert, um das "Mugolio" zu gewinnen, ein duftendes ätherisches Öl, das als Balsam und entzündungshemmend verwendet wird.
Anmerkungen und Kuriositäten
Die Latschenkiefer (Pinus mugo) ist sehr kälteresistent, hält den Schnee zurück und hilft so, Lawinen zu verhindern. Sie ist die einzige Form der Latschenkiefer, die in den Apenninen vorkommt. Forstexperten setzen die P. mugo ein, um die jungen Pflanzen von "wertvolleren" Bäumen, wie der P. silvestris, zu schützen. Wenn sie zwischen diese gepflanzt wird, bietet sie Schutz und verhindert, dass spontane Pflanzen die jüngeren Bäume ersticken.
In der Dolomitenlandschaft und in den östlichen Zentralalpen ist Pinus mugo typischerweise neben Arten zu finden, die auf kalkhaltigen Böden gedeihen, wie z.B. Rhododendren; auf kieselhaltigen Substraten kommt sie selten vor.
Verschiedene Zwergsorten der Latschenkiefer sind ideal für Steingärten, da sie auf steinigem Boden Wurzeln schlagen und sich entwickeln können. Im Heller Botanischen Garten findet man sie im Blumenbeet der Alpenflora, wo sie sich an drei verschiedene, isolierte, aber eng beieinander liegende Felsblöcke kalkhaltiger Natur klammern, die die drei Gipfel des Lavaredo simulieren - der Stolz des österreichischen Zahnarztes und Botanikers Arthur Hruska.