Metasequoia glyptostroboides
Taxodiaceae
Diese als ausgestorben geltende Konifere mit kegelförmigem Wuchs wurde in den 1940er Jahren in China gefunden. Sie hat weich gefiederte, nadelförmige Blätter, die im Winter abfallen. Die männlichen und weiblichen Blüten sind getrennt, entwickeln sich aber auf derselben Pflanze.

Familie: Taxodiaceae
Arten: Metasequoia glyptostroboides Hu & W.C. Cheng
Gewöhnlicher Name: Wassertanne
Etymologie
(Der Originaltext enthielt keine Etymologie für "Metasequoia glyptostroboides").
Beschreibung
Metasequoia glyptostroboides ist ein majestätischer Nadelbaum, der im Winter seine Nadeln abwirft. Er wächst schnell und erreicht eine Höhe von ca. 35 Metern und eine Breite von ca. 5 Metern, mit einer perfekt konischen Form. Der Stamm ist gerade und robust, die verstreuten Äste zeigen nach oben, und die bräunlich-orangefarbene Rinde fühlt sich faserig an und schält sich in großen, weichen Platten ab.
Die Blätter sind linealisch und weich, ähnlich denen von Taxodium distichum, stehen aber (wie auch die Zweige) paarweise gegenüber. Jede Nadel ist flach, mit einer abgerundeten Spitze, einer schmalen Basis und fast ohne Stiel. Im Herbst färben sich die Nadeln an den Spitzen gelb, bevor sie eine prächtige Bronzefarbe annehmen. Der Baum verliert dann den gesamten Zweig mitsamt den Nadeln, fast wie ein zusammengesetztes Blatt.
Diese Pflanze ist einhäusig: Sie trägt getrennte männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane auf demselben Baum. Die weiblichen Blütenstände produzieren im selben Jahr kleine, eiförmige Zapfen, die zunächst grün sind und sich dann braun färben. Die weibliche "Blüte" (in Wirklichkeit ein Zapfen) ist eiförmig; die männlichen Zapfen sind hängend, kugelförmig und öffnen sich im Februar-März.
Lebensraum
Diese Art ist in den Talwäldern Zentralchinas beheimatet und gedeiht auf wasserreichen (sogar sumpfigen) Böden, daher der Name "Wassertanne".
Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten
Da M. glyptostroboides erst vor relativ kurzer Zeit eingeführt wurde und nur wenige Exemplare die volle Reife erreicht haben, sind die Eigenschaften des Holzes noch nicht vollständig bekannt.
Anmerkungen und Kuriositäten
Vor Millionen von Jahren bedeckte Metasequoia glyptostroboides einen Großteil des Globus. Sie galt seit dem Pliozän als ausgestorben und wurde in den 1940er Jahren in einem heiligen Gebiet in China entlang des Jangtse-Flusses wiederentdeckt. Es wurde eine internationale Aktion gestartet, um 2 kg Samen zu sammeln, die schnell an botanische Gärten auf der ganzen Welt verteilt wurden. Im Jahr 1945 erreichten zwei Zapfen dieser Pflanze den Dendrologen Wan-Chun Cheng, der sofort etwas Neues erkannte. Nach zwei Jahren des Studiums kam Cheng zu dem Schluss, dass die Pflanze zu einer unbekannten Gattung gehören musste und zog Hsen-Hen Hu (1946), eine Autorität auf dem Gebiet der chinesischen Systematik, zu Rate. Hu identifizierte sie eindeutig als Metasequoia. Im Jahr 1948 veröffentlichten Hu und Cheng eine Arbeit, in der sie die neue Art offiziell anerkannten und ihr den Namen Metasequoia glyptostroboides Hu & Cheng gaben. Ihre anschließende weltweite Verbreitung verdankt sie dem Arnold Arboretum in Boston (Vereinigte Staaten), das bei der Verbreitung der Samen Pionierarbeit leistete. Die Samen gelangten auch nach Italien, wo die ersten Exemplare im Botanischen Garten Borromeo auf der Isola Madre (Lago Maggiore) und in Borghetto di Valeggio sul Mincio (Provinz Verona) gekeimt wurden.
Arturo Hruska folgte diesem Beispiel und beschaffte M. glyptostroboides-Samen für seinen Garten in Gardone. Heute kann eines dieser Exemplare vom Kiosk aus bewundert werden, wo die Besucher unter dem leichten, vom Wind bewegten Laub ein kühles Getränk genießen können. Dieser markante Baum hebt sich im Sommer mit seinem leuchtend grünen Laub und im Herbst, wenn sich die Blätter leuchtend rotbraun färben, von den jahrhundertealten immergrünen türkischen Eichen ab. Selbst wenn er seine Nadeln verliert, bleibt sein Charme erhalten: Die gefurchte Rinde und die kräftigen, sehr dekorativen Wurzeln tragen zu seiner Attraktivität bei.
Die Erhaltung von Exemplaren dieser Art ist von entscheidender Bedeutung, da die anhaltende Umweltverschmutzung und der Klimawandel ihr Überleben bedrohen. Obwohl sie inzwischen weltweit angepflanzt wurde, ist ihr Erhaltungszustand weiterhin gefährdet.