
Familie: Betulaceae
Spezies: Corylus avellana var. contorta
Allgemeiner Name: Verdrehte Hasel, Gewundene Hasel
Etymologie
Der Name der Art leitet sich von der Stadt Avella in Kampanien ab, die seit der römischen Antike für ihren florierenden Haselnussanbau bekannt ist. Corylus stammt aus dem Griechischen córys, was "Helm" bedeutet, denn die Haselnuss ist von einem grünen Deckblatt (einem modifizierten Blatt mit Schutzfunktion) umgeben, das einem Helm ähnelt.
Beschreibung
Die Pflanze C. avellana "Contorta" ist ein Strauch mit stark verdrehten Ästen. Sie kann eine Höhe von etwa 2 Metern erreichen. Die Zweige sind das charakteristische Merkmal dieser Sorte: Sie sind zunächst aufrecht, werden aber mit der Zeit verworren und gewellt, was der Pflanze ein einzigartiges und malerisches Aussehen verleiht. Die Blätter sind rund oder oval, an den Rändern gezähnt und messen zwischen 5 und 10 cm in der Länge. Während der Vegetationsperiode sind die Blätter leuchtend grün und färben sich im Herbst goldgelb, bevor sie abfallen.
C. avellana 'Contorta' blüht im Frühjahr, im Februar-März, bevor die Blätter erscheinen. Die männlichen Blütenstände bestehen aus 4-6 cm langen, hängenden Kätzchen von gelber Farbe. Die weibliche Blüte, die eher unscheinbar ist, ist winzig mit kleinen roten Büscheln an der Spitze, die sie wie eine mikroskopisch kleine Ananasfrucht aussehen lassen.
Die Früchte der Verdrehten Hasel sind Haselnüsse, kleiner als die der Gewöhnlichen Hasel (C. avellana), aber dennoch essbar. Die männliche Blüte, die stärker ausgeprägt ist, findet im Februar-März statt und besteht aus den charakteristischen goldgelben Kätzchen, die einen Kontrast zu den blattlosen Zweigen bilden.
Lebensraum
Europa, Türkei
Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten
Die Fruchtproduktion ist nicht die primäre Eigenschaft dieser Sorte, die hauptsächlich zu Zierzwecken angebaut wird.
Anmerkungen und Kuriositäten
Bei den Kelten war die Haselnuss Namensgeber für den Mondmonat, der der Zeit der Haselnussernte entspricht, also von Anfang bis Ende August. Diese Früchte galten als Symbole der Weisheit. Die kleine Frucht, die von einer ziemlich harten Schale umhüllt ist, symbolisierte Unerschütterlichkeit angesichts der sich ständig ändernden Meinungen des Volkes. Für die Römer hingegen war die Frucht, die von einer Schale umgeben war, die vage an ein Ei erinnerte, ein Symbol für Fruchtbarkeit und Regeneration.
Es handelt sich um eine einhäusige Art mit eingeschlechtlichen (männlichen und weiblichen) Blüten auf ein und derselben Pflanze, im Gegensatz zu zweihäusigen Arten, bei denen männliche und weibliche Blüten auf getrennten Pflanzen vorkommen. Im Allgemeinen ist der häufigste Blütentyp in der Natur jedoch zwittrig, d.h. die männlichen (Staubgefäße) und weiblichen (Stempel) Organe sind gemeinsam vorhanden; offensichtlich hat die Evolution diesen Blütentyp als effizienteste Fortpflanzungsmethode begünstigt.
Im Heller-Garten gibt es eine schöne Sorte der Hasel, C. avellana Contorta. Sie weist in jeder Hinsicht ähnliche rustikale Merkmale wie die gewöhnliche Hasel auf, wächst aber viel langsamer und hat schöne gedrehte Äste. Im Winter, wenn sie völlig kahl ist, erscheinen die männlichen Blüten - lange, hängende Kätzchen von leuchtendem Gelb -, die sich, sanft vom Wind bewegt, in den Gartenteichen spiegeln und einen ganz besonderen Reiz ausüben.